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Lipödem

  • Ein Lipödem ist eine angeborene, ererbte, chronische Erkrankung
  • Von Lipödemen betroffen sind fast ausschließlich Frauen
  • Die Krankheit zeigt sich in der Regel gegen Ende der Pubertät oder während einer Schwangerschaft
  • Fast immer besteht eine familiäre Vorbelastung. Die Ursachen sind bis dato aber noch nicht endgültig geklärt
  • Die Fettzellen des Lipödems sind anders ausgebildet als etwa das Reservefett am Bauch
  • Typisch ist eine Druckschmerzhaftigkeit am Bein sowie das häufige Auftreten von "blauen Flecken"
  • Lipödeme sind Fettverteilungsstörungen. Sie zeigen sich in den meisten Fällen an Ober- und Unterschenkeln, man spricht auch vom Reiterhosensyndrom. In man­chen Fällen sind auch die Arme betroffen

Stadien der Erkrankung:

Stadium 1
Stadium 1

„Orangenhaut", feinknotige Hautoberfläche.

Stadium 2
Stadium 2

„Matratzenhaut", grobknotige Hautoberfläche mit größeren Dellen.

Stadium 3
Stadium 3

Grobe, deformierende Fettlappen Die Krankheit zeigt sich zunächst an den Hüften, später sind die gesamten Oberschenkel betroffen. Bei Fettlap­pen an den Innenseiten der Knie kann es durch „Wund­laufen" zu Entzündungen kommen. Fortgeschrittene Lipödeme behindern den Abfluss von Blut durch die Venen ebenso wie den Abfluss von Lymphe im Lymph­gefäßsystem.

Unbehandelte Lipödeme können sich von den Hüften („Reiterhosen") und an der Innenseite am Knie bis zu den Fußknöcheln ausbreiten.

Therapiemöglichkeiten

Lipödeme sind keine Fettpolster, die durch Überge­wicht entstanden sind. Daher sind sie auch nicht durch Abmagerungskuren zu bekämpfen. Jedoch wirkt sich Gewichtsreduktion in Verbindung mit Sport (mit Kom­pression!) positiv aus. Gewichtszunahmen sollten in jedem Fall vermieden werden. Betroffene mit Übergewicht sollten jedoch in jedem Fall versuchen ihr Körpergewicht auf einen Body Mass Index (BMI) zwischen 19 und 25 einzustellen. Der BMI errechnet sich wie folgt: BMI = Körpergewicht / (Körpergröße in m)²

Diät als Therapie?

Viele Betroffene haben bereits eine Reihe von Diäten hinter sich. Doch auch extreme Fastenkuren ändern nichts am Beinumfang einer Lipödempatientin. Ebenso wenig erfolgreich sind medikamentöse Behandlungen oder ein isoliertes Sportprogramm. Eine operative Fettabsaugung ist stets mit Risiken verbunden. Wie erfolgreich therapiert werden kann, dazu mehr auf der folgenden Seite.
Durch Medikamente und Salben sind Lipödeme nicht zu beeinflussen.

Wichtig - Sport niemals ohne Kompression!

Sport niemals ohne Kompression!

Sport ist sinnvoll, ohne Kompressionstherapie aber würde der Umfang der Beine dadurch nur noch weiter zunehmen. Empfohlen werden folgende Sportarten: Nordic Walking, Walken, Spa­zieren gehen, Wandern, Aerobic, Aquajogging und Schwimmen (Wasserdruck wirkt sich positiv aus). Operationen sind in Form von Fettabsaugungen (Liposuktion) möglich. Allerdings besteht die Gefahr, dass sich in Folge Dellen in der Haut bilden. Vor einer Absaugung muss unbedingt abgeklärt werden, ob bereits auch das Lymphsystem von der Erkrankung mit betroffen ist.

Lipödem-Therapie

Bei Lipödemen empfehlen Experten eine kombinierte Therapie aus Kompression und Bewegung, in schweren Fällen (Stadium 3) nach vorheriger Lymphdrainage.

  • In Stadium 1 werden zumeist rundgestrickte Kompressionsstrümpfe (nahtlos) eingesetzt. Diese sollten mindestens 3 Tage pro Woche und zum Sport getragen werden.
  • In Stadium 2 werden flachgestrickte Kompressions­strümpfe (mit Naht) empfohlen, die täglich getragen werden sollten.
  • In Stadium 3 ist ebenso wie beim Lymphödem eine komplexe Physikalische Entstauungstherapie (KPE) angezeigt.

Zusätzlich kann eine Infrarottherapie die Mikro­zirkulation in den Gefäßen des Unterhautfettgewebes verbessern. Positiv wirkt sich bei übergewichtigen Patientinnen eine kontrollierte Gewichtsreduktion aus.

Bei Lipödemen hat sich eine Therapie bewährt, die Kompression und Bewegung kombiniert.

Texte und Bilder mit freundlicher Genehmigung der Firma medi